Am 19.01.2024 führten wir in Zusammenarbeit mit den Absamer Matschgerern einen Brandversuch mit einem Fasnachtskostüm, genauer gesagt, mit einem schwarzen Zottler durch.
(Fasnachts)kostüme, welche meist aus brennbaren Materialien hergestellt sind, stellen im Brandfall eine große Gefahr dar – das ist allgemein bekannt, wird jedoch oft vergessen. Daher wollen wir mit diesem gemeinsamen Brandversuch auf diese Gefahr hinweisen.
Alle Jahre organisieren die Absamer Matschgerer (mit Unterstützung der Feuerwehr) für deren Mitglieder die Möglichkeit ihre Fasnachtsgewänder mit einem Brandschutzmittel zu imprägnieren. Heuer bekamen wir die Gelegenheit ein Gewand (schwarzer Zottler), welches entsorgt werden sollte, für einen Brandversuch zu verwenden. Dazu wurde das Zottlergewand einseitig brandschutzimprägniert.
Es wurden zwei Versuche durchgeführt:
Entzündung mittels Zigarette: eine brennende Zigarette wurde in die Fransen gesteckt. Bei diesem Versuch stellte sich heraus, dass lediglich ein Glimmen der Fasern entstand, bevor die Zigarette selbstständig erlosch. Das Entzünden der Fransen wäre zwar möglich, jedoch hätte der Träger des Gewands das Glimmen durch den Geruch und die Rauchentwicklung wahrscheinlich frühzeitig wahrgenommen und man könnte den Brand rechtzeitig löschen. Hierfür würde eine Löschdecke ausreichen.
Entzündung mittels offener Flamme: Mit Grillanzündern wurde ein Stützfeuer im Bereich der Hosenbeine erzeugt. Dabei konnte man, trotz der ungünstigen Windrichtung (in Richtung der brandschutzimprägnierten Seite) erkennen, dass die behandelte Seite einen etwas schlechteren Brandverlauf aufwies als die nicht imprägnierte Seite. Als das gesamte Kostüm in Vollbrand stand, wurde mit einer Löschdecke vergeblich versucht die Flammen niederzuschlagen. Da der Brand jedoch bereits weit fortgeschritten war gelang dies nur mehr mit einem Feuerlöscher.
Ein brennendes Kostüm kann innerhalb weniger Sekunden zu einer tödlichen Situation führen.
Auch die starke und giftige Rauchentwicklung kann besonders im Gebäude fatale Folgen haben.
Das Vorhandensein einer effektiven ersten Löschhilfe und ein schnelles Eingreifen kann Schlimmeres verhindern. Durch eine Imprägnierung wird die Zündfähigkeit des behandelten Stoffes wesentlich heruntergesetzt.
RATSCHLÄGE
- Keine offenen Flammen wie Kerzen, Fackeln, Tischlichter usw!
- Vorsicht beim Rauchen!
- Keine heißen Oberflächen in der Nähe der Kostüme!
- Sicherheitsabstand bei der Verwendung von Pyrotechnik einhalten!
- Bei selbstgemachten Kostümen auf die Brennbarkeit der verwendeten Materialien achten! So ist zum Beispiel Watte und Sprühkleber eine hochentzündbare Kombination!
- Kostüme und Fastnachtsgewänder mit Brandschutzmittel imprägnieren!
Wir wünschen allen Matschgerern und Mullern, allen Jungen und Alten, eine närrische und vor allem unfallfreie Fasnacht!
